Petr
Institut mikroelektronických aplikací, Matematicko-fyzikální fakulta Univerzity Karlovy v Praze. 1988 Tesla ELTOS. Die Hardware basiert auf MHB8048 @ 6MHz.
Der PETR-Mikrocomputer ist ein universeller Bausatz eines kleinen Steuerrechners, der vor allem für den polytechnischen Unterricht konzipiert wurde. Der Bausatz wird in Form von Einzelteilen geliefert, die der Benutzer nach dem Zusammenbau wie einen normalen Mikrocomputer programmieren kann. Das ursprüngliche Ziel der Macher war es, ein Gerät mit einfacher Architektur zu schaffen, das dennoch in der Lage ist, reale Anwendungen wie Modelle, Mess- und Auswertegeräte, Signalanlagen oder Gleissteuerungen zu steuern. Eine der Hauptanforderungen waren niedrige Kosten, weshalb die meisten Funktionen in Software über das Steuerprogramm und nicht durch Hardwareschaltungen implementiert werden.
Die erste Version des PETR-Kits kam 1986 auf den Markt und entstand dank der Zusammenarbeit der Mitarbeiter von TESLA ELTOS, dem Institut für mikroelektronische Anwendungen und der Fakultät für Mathematik und Physik der Karls-Universität in Prag. Die Inspiration für dieses Projekt war der kleine KOSMOS-Mikrocomputer, der in Westdeutschland hergestellt wurde. Obwohl PETR funktionell und strukturell verbessert wurde und sich seine technische Lösung erheblich von KOSMOS unterscheidet, zeigt der Mikrocomputer von PETR beim Einschalten als symbolische Erinnerung an seine Inspiration den Buchstaben „C“ an.
Basis des PETR-Bausatzes ist ein Single-Chip-Mikrocomputer der 8048-Serie, der mit einer Frequenz von 6 MHz arbeitet und 1 KB ROM- oder EPROM-Speicher enthält. Nach den ersten Tests wurde der Bausatz technisch so verbessert, dass er universell einsetzbar ist. Anwender können somit die bestehende Schaltungslösung mit einem eigenen Steuerungsprogramm ergänzen, wodurch das Kit an anspruchsvollere Anwendungen angepasst werden kann, beispielsweise an Heizungsautomatisierung oder Sicherheitssysteme für Häuser. Dank seiner Modularität wird PETR nicht nur zu einem Lehrmittel, sondern auch zu einem geeigneten Halbzeug für verschiedene Praxisprojekte.
Das PETR-Kit ist auf Flexibilität ausgelegt und Benutzer können es mit ihrem eigenen Steuerprogramm erweitern, das im externen EPROM-Speicher gespeichert ist. Das Reset-Signal wird automatisch beim Einschalten der Stromversorgung oder manuell über eine Taste auf der Folientastatur aktiviert. Für den Anschluss des Steppers sind auch Lötpunkte auf der Grundplatte vorhanden, diese sind jedoch nicht Bestandteil des Bausatzes.
Der mechanische Aufbau des PETR-Bausatzes ist so konzipiert, dass die einzelnen Teile problemlos in dem ursprünglich für den Tesla Bratislava-Tischrechner vorgesehenen Koffer untergebracht werden können. Der Koffer besteht aus zwei Teilen. Im oberen Teil befinden sich eine Folientastatur, ein DIN-Stecker zum Anschluss eines Tonbandgeräts und ein Schalter. Der untere Teil wird durch einen Ausschnitt in der Rückwand modifiziert, durch den das Motherboard mit einem Kontaktbenutzerfeld ragt, was den Anschluss des Mikrocomputers an externe Geräte erleichtert. Die Verbindung beider Gehäuseteile erfolgt über Schrauben durch die Winkel, die in die Aussparungen im Oberteil gesteckt werden.
Die Schaltung des PETR-Mikrocomputers umfasst den Stromversorgungsteil, den Mikrocomputerkern selbst, die Tastatur- und Anzeigeschaltungen sowie die Schnittstelle zum Anschluss des Tonbandgeräts. Die Hauptelemente des Mikrocomputers sind zwei integrierte Schaltkreise, während der Kern des Systems ein kristallgesteuerter Einchip-Mikrocomputer mit einer Frequenz von 6 MHz ist. Dieser Mikrocomputer enthält einen Steuermonitor und einen im Programmspeicher gespeicherten Befehlsinterpreter. Gate P1 dient als bidirektionaler Bus, der auf das Kontaktfeld ausgegeben wird und eine direkte Kommunikation mit externen Geräten ermöglicht. Das Kontaktfeld umfasst auch die Eingangssignale T0 und INT. Das T0-Signal ist auf Logikpegel 1 inaktiv und kann vom Programm aus getestet werden. Das INT-Signal wird verwendet, um externe Interrupts zu aktivieren, die beim Übergang zum Logikpegel 0 auftreten. Diese Interrupts ermöglichen eine effiziente Behandlung externer Ereignisse.